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Schuldenberatung der Sozialen Dienste Au
29. März 2023
Im September 2016 meldete sich der damals 26-jährige J.T. bei der Schuldenberatung der Sozialen Dienste Au. Er hatte die Kontrolle über seine Finanzen verloren, wie er heute sagt. Zu diesem Zeitpunkt hatte er ca. CHF 80ʹ000 Schulden. Heute, 7.5 Jahre später, hat J.T. insgesamt rund CHF 150ʹ000 an offenen Rechnungen bezahlt und ist so gut wie schuldenfrei.

Eigene Wohnung mit 20, Auto, Freundin, Ferien, Kredit, ein Leben in Saus und Braus – und auf Pump. So sah das Leben von J.T. früher aus. Mit 25 Jahren verlor er seine Arbeit, musste aus der Wohnung ausziehen, und sehr schnell kam die erste Betreibung. Als er aufgrund der «Schwarzen Liste» der Krankenkassen nicht mehr zum Arzt gehen konnte, machte es Klick und J.T. realisierte, dass etwas sehr schiefgelaufen war. Er wandte sich an die Schuldenberatung der Sozialen Dienste Au und musste schmerzlich feststellen, dass der Schuldenberg noch viel höher war als bisher angenommen. In den folgenden Monaten besprach er mit Thomas Pfeifer, Schuldenberater bei den Sozialen Diensten Au, alle nur erdenklichen Möglichkeiten, aus der Schuldenfalle herauszukommen und sämtliche Varianten der professionellen Schuldensanierung – es wurde viel gerechnet und mit Gläubigern kommuniziert.

«Die psychische Belastung war enorm, dazu kamen in den folgenden Jahren zwei Schicksalsschläge, die mich beinahe ganz aus der Bahn geworfen hätten», so J.T. Mit viel Motivationsarbeit in der Beratungsstelle und toller Unterstützung durch die Freundin und die Familie schaffte es J.T., die Arbeit zu behalten und weiterzumachen.

Die gesamten 7.5 Jahre musste J.T. jeden Bonus, jeden 13. Monatslohn, jeden Franken über dem Existenzminimum beim Betreibungsamt abliefern – «das tut sehr weh, Monat für Monat», so J.T.

Heute ist J.T. sehr vorsichtig, wenn es um Geld geht. Er rät vor allem jungen Menschen, die Steuern monatlich und offene Rechnungen sofort zu bezahlen und nicht aufzuschieben. Und wenn möglich, ein Sparkonto zu eröffnen und konsequent einen Betrag einzuzahlen. «Es gibt Momente, da reicht der 13. Monatslohn alleine nicht aus, deshalb ist ein Sparkonto so wichtig», meint J.T.

Thomas Pfeifer empfiehlt zudem, sich sofort an eine Fachstelle zu wenden, wenn ein finanzieller Engpass droht. «Auch wenn Banken und Finanzdienstleister mit vermeintlich günstigen und schnellen Krediten locken – Finger weg», so Pfeifer.

«Wenn du im Seich bist, kommst du so schnell nicht mehr heraus. Die Belastung über die vielen Jahre war sehr hoch und ich bin heute erleichtert, dass ich alles hinter mir habe – bis auf ein paar wenige Verlustscheine, die ich gemeinsam mit der Schuldenberatung auch noch schaffen werde», so J.T. abschliessend.
Thomas Pfeifer von der Schuldenberatung im Gespräch mit einer Klientin.

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