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Kunst im Gemeindehaus - Christine Heer und Wolfgang Stammen stellen aus
19. Dezember 2018

Die Politische Gemeinde Au stellt Künstlerinnen und Künstlern aus der Region regelmässig einen Ausstellungsplatz für ihre Werke im Gemeindehaus Au zur Verfügung. Zurzeit findet eine Fotografie-Ausstellung von Christine Heer und Wolfgang Stammen statt.

Analog zu fotografieren erscheint vielen Menschen als antiquiert, als überholt und als ein Festhalten an einer unnötig komplizierten Vergangenheit. Es erscheint einem, als ob man mit einem Oldtimer aus den 30er Jahren im modernen Strassenverkehr mithalten möchte und von allen anderen rechts und links überholt wird. Aber gerade das ist der grosse Vorteil der Analogfotografie. Es entschleunigt den Fotografen.

Das besonnene, konzentrierte Fotografieren mit einer Analogkamera fördert den achtsamen Blick für seine Umgebung und für das, was sich vor dem Auge des Betrachters zeigt. «In einer Zeit des rastlosen Vorwärtsbewegens nehmen wir uns Zeit, anzukommen, um zu sehen, was wir, wenn wir weitereilen würden, nicht wahrnehmen könnten. Wir üben uns im Betrachten der Welt – als Momentaufnahme und Bildausschnitt», sagt Wolfgang Stammen und führt weiter aus: «Das Fotogafieren ist eine Möglichkeit, sich ein Bild zu machen und das, was wir empfinden und sehen, in eine sichtbare Verbindung zu bringen.»

Sich Zeit nehmen für ein Bild

Alles ist Prozess, jede Entscheidung, eingebettet in etwas Grösseres. «Ich lege einen Film meiner wohlüberlegten Wahl ein. Ich nehme ein bestimmtes Objektiv, ja eventuell sogar eine bestimmte Kamera. In der Dunkelkammer dann der passende Vergrösserer, das Papier, die Gradation usw. Alles beeinflusst mein Bild, alles gibt einen Charakter und gibt dem Bild seine Atmosphäre, seinen Ausdruck. Jede Handlung, die ich vollziehe, ist gut überlegt», erklärt Christine Heer.

Heute wird alles fotogafiert. Das Essen, der neue Freund, die neuen Schuhe oder man selbst. Alles wird auf Fotos festgehalten und selten mehr als einmal angeschaut. Heute werden pro Monat mehr Bilder geknipst als früher in einem Jahrzehnt. Wir leben in einer Bilderflut. Warum sollte man sich noch Zeit nehmen für ein Bild? Zeit, es zu machen und Zeit, es zu betrachten?

Es gibt Bilder, die sind heute sogenannte «Ikonen der Fotografie». Bilder, die jeder kennt. Interessanterweise sind das fast alles Analogbilder. «Ich denke, dass die Analogfotografie sich einen festen Platz in der Kunst und Kreativwelt erhalten wird. Sie wird das, was an einem Bild besonders sein kann, immer wieder sichtbar machen können», ist Heer überzeugt.

Analog-Fotografie-Kurse

Christine Heer und Wolfgang Stammen geben Kurse in der Analog-Fotografie, um Menschen diese wunderbare Technik nahe zu bringen. In der Ausstellung im Gemeindehaus Au liegen Flyer aus. «Wir wünschen Ihnen gute Einblicke in die Ausstellung. Nehmen Sie sich einfach mal Zeit. Wir haben sie uns auch genommen», so Heer und Stammen. Weitere Informationen finden Sie hier.

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