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Sanierung von Kanalisationsleitungen
19. April 2017
Immer öfter werden Schmutzwasserleitungen im grabenlosen Verfahren mit Inlinern und Robotern saniert. Auch in der Gemeinde Au kam bei der Erneuerung der Schmutzwasserkanalisation in der Büchelstrasse und der Hauptstrasse dieses System zur Anwendung. Das Inliner-Verfahren ist zum Teil schneller, günstiger und leiser, als wenn defekte Leitungen maschinell freigelegt, neue Rohre eingelegt und der Leitungsgraben wieder zugedeckt werden müssen.

Der Werterhaltung der Kanalisationsleitungen im Boden wird in Zukunft grosse Bedeutung beigemessen. Die Dichtigkeit der Schmutzwasserleitungen und die Einhaltung der gewässerschutztechnischen Vorschriften beziehungsweise die Bewahrung unseres Grundwassers vor Verschmutzungen muss ständig im Auge behalten werden. Entsprechend werden die öffentlichen Leitungen in regelmässigen Abständen gespült und gefilmt. Dabei werden undichte Stellen und andere Mängel aufgedeckt und die erforderlichen Massnahmen in einer rollenden Planung der anstehenden Investitionen berücksichtigt.

Neues Rohr durch mit Harz getränktem Textilschlauch
Bei der vor kurzem sanierten Leitungen der Büchelstrasse und der Hauptstrasse im Bereich Monstein zeigte sich, dass die Solen der Betonrohre ausgewaschen sowie Muffen und Rohrübergänge undicht waren. Ebenfalls waren vereinzelt Wurzeln in die Leitung hineingewachsen, was den Durchfluss stark verminderte. Bezüglich der Statik und Hydraulik hingegen war nichts zu beanstanden. Die bauliche Entwicklung im Einzugsgebiet der untersuchten Leitungen ergab zudem, dass die Dimensionierung auch zukünftigen Ansprüchen genügt und somit keine grösseren Kaliber erforderlich sind. Aufgrund dieses Zustandsprotokolls wurde beschlossen, auf eine Gesamterneuerung der Leitung zu verzichten und die erforderlichen Verbesserungen und Reparaturen mit einem Robotersystem und Inliner zu bewerkstelligen und die bestehenden Kanalisationsleitungen an Ort und Stelle zu belassen.

Nachdem die eingewachsenen Wurzeln mit einem beweglichen Robotersystem entfernt wurden, erfolgte die Sanierung der Leitungswände mittels Inliner. Dabei wird ein flexibler, in Harz getränkter Textilschlauch mit Hilfe von Druckluft in das beschädigte Rohr eingebaut und bis zur kompletten Aushärtung unter Druck gehalten. Dabei wird das defekte Rohr komplett ausgekleidet, wodurch alle Schäden behoben sind. Nach dem Aushärten ist ein komplett neues Rohr im alten Rohr entstanden.

Bewährtes Verfahren mit vielen Vorteilen
Das beschriebene Verfahren hat gegenüber einem offenen Grabenverfahren grosse Vorteile in Bezug auf Sicherheit und Kosten. Der Verkehr auf den Strassen musste nur während den effektiven Arbeitszeiten der Fachspezialisten im Bereich der Schachtöffnungen eingeschränkt werden. In den Nachtstunden konnten die Einlassstelle für Roboter, Inliner und Kontrollgeräte jeweils aufgehoben werden. Auch in Bezug auf die Haltbarkeit der Leitungen ist das Inliner-Verfahren nachhaltig. Die sanierten Leitungen erfordern in den nächsten 30 bis 50 Jahren keine kostspieligen Unterhaltsmassnahmen. Und nicht zuletzt: Das grabenlose Verfahren entlastet den Gemeindehaushalt stark, da die relativ hohen Kosten für die Grabarbeiten im Strassenkörper und für die damit verbundenen Belagserneuerung nicht anfallen.
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Kanalisationsleitung

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