Am augenfälligsten zeigt sich sein Einfluss bei den neuen Bauten in unserer Gemeinde. Walter Grob hat sich in oft zähen Verhandlungen mit Bauherren und Anwohnern für eine gesunde, bauliche und wirtschaftliche Entwicklung eingesetzt. Besonders wichtig war ihm der sorgsame Umgang mit dem knappen Boden. Verdichtung im Zentrum, Erschliessung der vorhandenen Baulandreserven und wohnliche Quartiere waren ihm ein grosses Anliegen. So verdanken wir etwa das verkehrsfreie Zentrum von Heerbrugg seinem Verhandlungsgeschick.
In seiner Amtszeit hat die Gemeinde Au erstmals ein umfassendes Verkehrskonzept erarbeitet und einzelne Teile auch bereits umgesetzt. Verbesserungen für Fussgänger und Velofahrer, zusätzliche Fusswege, Velostationen an den Bahnhöfen, die Verlegung des Rheinradwegs an den Aussendamm, Verbesserungen im öV-Angebot und die Positionierung unserer Gemeinde im regionalen Verkehrsnetz tragen die Handschrift von Walter Grob. Ein leuchtendes Beispiel ist die Einführung der Zone 30 in Wohnquartieren. Leuchtend nicht nur, weil ein hellblauer Asphalt von weitem zeigt, dass in den betroffenen Quartieren nur noch 30 km/h gefahren werden kann. Keine andere Gemeinde hat dieses Thema so umfassend umgesetzt. Vor allem aber verbessern diese Massnahmen die Wohnqualität und die Sicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmer.
Walter Grob hat sich mit viel Herzblut für das lokale Gewerbe und die Vereine eingesetzt. Für ihre Anliegen hatte er immer ein offenes Ohr. Der Aufbau der Herbstmäss oder der Gwerbler-Apéro gehen auf seine Initiative zurück. Während seiner Amtszeit wurde viel in die Infrastruktur und die Rahmenbedingungen für Vereine investiert, etwa in ein neues Rasenspielfeld für den FC, die Sanierung der Tennisplätze oder die Neuuniformierung bzw. Neuinstrumentierung der Musikvereine. Walter Grob hat sich auch persönlich dafür eingesetzt, dass den Vereinen passende Übungslokale und Archivraum zur Verfügung stehen.
Eines seiner wichtigen Projekte ist sicher der Schülerhort. In kürzester Zeit entstand in der ehemaligen Messmerwohnung des Pfarreiheims in Heerbrugg ein Schülerhort für Kinder im Schulalter. Denn trotz Blockzeiten an den Schulen ist es für arbeitende Eltern nicht immer leicht, Familie und Arbeit ideal zu organisieren. Dieses Problem wurde erkannt und auf schnellem, unbürokratischem Weg wurde der Schülerhort Frechdachs gegründet, der heute weit über die Gemeindegrenzen hinaus ausstrahlt.
Pragmatismus und Spontanität waren wichtig für Walter Grob, vor allem, wenn sie der ganzen Gemeinde zu Gute kamen. So wurde innert kürzester Zeit seine Idee eines Public Viewing im Pavillon beim Schulhaus Blattacker realisiert. Der Grossaufmarsch von Fussballfans und anderen zeigte, dass es eine gelungene Idee war.
Nebst ökonomischen Überlegungen (der Steuerfuss konnte in seiner Amtszeit um 27 Punkte gesenkt werden) spielte für Walter Grob auch die Ökologie eine wichtige Rolle. So ist Au unter der Präsidentschaft von Walter Grob Au zu einer Energiestadt geworden. Zu den vielen Massnahmen gehören die Thermografieaktion oder – eher symbolisch, aber gut sichtbar – die Aktion «Ich fahre mit Solarstrom der Gemeinde Au» für E-Bikes.
Als Präsident des Agglomerationsprogramms Rheintal war Walter Grob auch über die Grenzen hinaus tätig. Da musste zwischen Bern und Wien, zwischen Kanton und Ländle, für das Wohl der Region zäh verhandelt werden. Als Präsident der Bevölkerungsschutzkommission oder als Präsident des regionalen Wasserwerks vertrat er die Interessen unserer Gemeinde in wichtigen regionalen Gremien.
Wir haben Walter Grob als fordernden aber fairen und gradlinigen Präsidenten kennen und schätzen gelernt. Seine ruhige und besonnene Art, seine strukturierte Vorgehensweise und seine grosse Erfahrung waren uns eine wichtige Richtschnur in der Ratsarbeit. Walter Grob hat in diesen sechs Jahren viel gearbeitet und viel geleistet. Alles aufzählen kann man gar nicht, denn vieles geschah in der Alltagsarbeit oder in regionalen und internationalen Gremien. Nun tritt er als Präsident ab. Wir möchten ihm für seinen grossen Einsatz für das Allgemeinwohl ganz herzlich danken. Für die Zukunft wünschen wir ihm, dass er die Erfahrungen aus diesen Jahren anderweitig verwenden kann. Zudem hoffen wir, dass nun wieder mehr Freizeit zur Verfügung steht. Freizeit, die Walter Grob sicher gerne mit seiner Familie verbringen wird.
Gemeinderat Au
Walter Grob verabschiedete sich im Mitteilungsblatt mit folgenden Worten:
"Mit dieser Ausgabe des Mitteilungsblattes verabschiede ich mich aus dem öffentlichen Leben dieser Gemeinde. Ich kann auf sechs bewegte Jahre zurück blicken und bin stolz auf das Erreichte. Ihnen und Ihren Familien wünsche ich eine frohe Adventszeit. Walter Grob"
.