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Verbesserte Verkehrssicherheit – Tempo 30-Zone «Emseren»
15. Juni 2012
Seit dem Jahr 2008 besteht in der Gemeinde Au eine umfassende Verkehrsplanung, die für alle Verkehrsteilnehmer und Verkehrsmittel aufeinander abgestimmte Handlungsfelder aufzeigt. Damit können die Behörden für ihre Entscheide auf eine gute Grundlage zurück greifen, wenn es um Themen wie Schulwegsicherheit, attraktive Fussweg- und Veloverbindungen, Tempo 30, Individualverkehr, Güterverkehr oder öffentliche Verkehrsmittel geht. Im Jahr 2009 hat der Gemeinderat im Rahmen seiner strategischen Zielsetzung für die laufende Amtsdauer als konkrete Massnahme die Umsetzung von Tempo 30 Zonen in Wohnquartieren beschlossen. Der Gemeinderat hat darüber ausführlich an zahlreichen Veranstaltungen informiert.

Mit der Einführung von Tempo 30 in Wohnquartieren soll in erster Linie die Sicherheit für die schwächeren Verkehrsteilnehmer verbessert werden. Fussgänger und Radfahrer, insbesondere Kinder und ältere Personen, sind oft die Leidtragenden bei Unfällen. Die generelle Reduktion des Geschwindigkeitsniveaus kann buchstäblich über Leben oder Tod entscheiden. Ein Auto, das mit Tempo 30 gebremst wird, steht nach 13 Metern, während ein Auto mit Tempo 50 erst bei 27 Metern steht. Ein Kind in 14 Metern Entfernung würde im zweiten Fall ungebremst mit 50 km/h überfahren, während es im ersten Fall nicht einmal eine Schramme davon trüge. Als weiteres Ziel von Tempo 30 wird eine Verbesserung der Wohnqualität angestrebt, indem der quartierfremde Verkehr durch die Erhöhung des Durchfahrtswiderstandes verringert wird. Die Wohnquartiere sollen als Schleichwege unattraktiv werden.

Sechs Tempo 30 Zonen
Für die Erarbeitung und Umsetzung der Massnahmen wurde ein erfahrenes Fachbüro beigezogen. Die Arbeitsgruppe für Siedlungsplanung und Architektur (asa AG) wurde im Jahr Juli 2010 beauftragt, die nötigen Messungen und Gutachten zur Realisierung der Tempo 30-Zonen zu erstellen. Es zeigte sich, dass grundsätzlich sechs Quartiere für Tempo 30 in Frage kommen. Sämtliche vorgesehenen Tempo 30 Zonen wurden der Kantonspolizei zur Vorprüfung eingereicht und anschliessend nochmals den Vorgaben des Kantons angepasst. Bis heute konnte die Auflage von vier der sechs Tempo 30 Zonen erfolgen. Die vereinzelten Einsprachen konnten alle, mit Ausnahme von zwei Einsprachen im Quartier Blattacker, erledigt werden.

Umsetzung im Gang
Zur Zeit ist die Umsetzung der Massnahmen in den Gebieten «Emseren» und «Nefen» im Gang. Noch sind nicht alle Massnahmen definitiv gebaut, da in den ersten beiden Gebieten Erfahrungen für die übrigen Gebiete gesammelt werden sollen. Die Anwohner äusserten sich überwiegend positiv zur Verkehrsberuhigung. Die kritischen Rückmeldungen beziehen sich auf das generelle Parkverbot ausserhalb der markierten Felder, auf die Elemente an der verkehrsreicheren Emserenstrasse, die von Radfahrern nicht mehr hinterfahren werden können, auf knappe Durchfahrtsbreiten und auf die Lage einzelner Verkehrselemente. Diese Anregungen und Verbesserungsvorschläge werden aufgenommen und mit dem Planungsbüro sowie der Kantonspolizei nochmals vor Ort begutachtet.

Anpassungen
Die Lage einzelner Elemente konnte teilweise bereits vor Ort mit den Anstössern korrigiert werden. Auch die für grössere Fahrzeuge und die Feuerwehr knappen Durchfahrtsbreiten werden angepasst. An der Emserenstrasse werden die Elemente wie angeregt neu so gesetzt, dass die Radfahrer nicht mehr um das Element herum fahren müssen. Auch über die Notwendigkeit eines generellen Parkverbots wird nochmals das Gespräch mit der Kantonspolizei, die für die Verfügung der Signalisation zuständig ist, gesucht. Eine Verbesserung gegenüber der heutigen Situation ist jedoch in jedem Fall nötig. Die vorgesehene Regelung mit klar ausgeschiedenen Parkfeldern bringt eine Klärung, wo parkiert werden kann (Parkfelder) und wo nicht. Leider wird heute oft auch an unübersichtlichen Stellen parkiert, was zu einer Gefährdung der schwächeren Verkehrsteilnehmer führt.
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Tempo 30 Zone Emseren
Tempo 30 Zone Emseren

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