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Neophytenbekämpfung in der Gemeinde Au
4. April 2018
Im Kanton St. Gallen obliegt die Bekämpfung von Neophyten den Gemeinden. In der Gemeinde Au wurden im vergangenen Jahr viel Zeit in die Erfassung und Bekämpfung von invasiven Problempflanzen investiert.

Invasive Neophyten sind eine der grössten Bedrohungen für die Biodiversität. Bei ihnen handelt es sich um Pflanzen, die aus anderen Kontinenten bei uns eingewandert sind oder eingeschleppt wurden und welche sich wegen fehlender Konkurrenz oder natürlicher Feinde sehr effizient und auf Kosten der angestammten Vegetation ausbreiten können. Gewisse Arten stellen ein gesundheitliches Risiko für Menschen dar, andere bedrohen die Vielfalt der einheimischen Flora, wieder andere verursachen Probleme wegen ihrer destabilisierenden Wirkungen von Gewässer-, Bahn- und Strassenböschungen. Je länger mit der Bekämpfung zugewartet wird, desto aufwändiger und teurer wird die Eindämmung. Die Gemeinde Au hat darum Massnahmen ergriffen. Und die Bekämpfung zeigt Wirkung. «Die vielen Stunden, die wir jährlich investieren, tragen Früchte», sagt Werkhofchef Urs Manzoni und führt weiter aus: «Da sich die Pflanzen sehr rasch und überall ausbreiten, wird uns dieses Thema in den kommenden Jahren weiter begleiten.»

Auch in Ihrem Garten?
In der Schweiz gelten zurzeit 58 Neophyten als invasiv oder potenziell invasiv. Für 16 dieser Problempflanzen ist gemäss Freisetzungsverordnung des Bundes jeglicher Umgang ausser der Bekämpfung verboten. Wer sie also erkauft, verschenkt, anpflanzt oder floristisch verwendet, macht sich strafbar. Gut zwei Drittel der invasiven Neophyten sind ursprünglich als Zierpflanzen eingeführt und angepflanzt worden. Invasive Arten machen vor Gartenzäunen jedoch nicht Halt. Entfernen Sie deshalb invasive Neophyten aus Ihrem Garten und ersetzen Sie sie durch ökologisch wertvolle einheimische Arten.

Gerade die Neophyten-Bekämpfung in den Privatgärten ist äusserst schwierig zu handeln. «Im öffentlichen Raum können wir schnell und ohne Umstände eingreifen. Sobald sich die Pflanzen aber auf einem privaten Grundstück befinden, sind wir auf die Mithilfe der Eigentümer angewiesen», sagt Manzoni und appelliert an alle Grundeigentümer: «Bei Unsicherheiten kann man sich auf der Website des Amts für Natur, Jagd und Fischerei des Kantons St. Gallen informieren.»

Übersicht aller bei uns vorkommenden Neophyten
Vor allem das «einjährige Berufkraut» sieht der Werkhofchef immer wieder in vielen Gärten und auf Wiesen. Das «einjährige Berufkraut» kann mit anderen gebietsfremden Berufskräutern verwechselt werden. Auch mit den Kamillen (Hundskamillen, Echte Kamille, Strandkamille) wird das «einjährige Berufkraut» verwechselt, diese haben aber geteilte Blätter und die Zungenblüten sind breiter und weniger zahlreich. Eine Übersicht aller bei uns vorkommenden Neophyten und deren Bekämpfung finden Sie hier.
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